Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Oktober 2025

  • Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit
  • Betriebe meldeten mehr Arbeitsstellen
  • Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag etwas über dem
    Vorjahresniveau

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz erneut gesunken. Die Nachfrage der Unternehmen nach Beschäftigten stieg in den letzten Wochen leicht an. Mit
Blick auf das Vorjahr wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Oktober
124 300 Frauen und Männer arbeitslos, 700 oder 0,6 Prozent weniger als im September. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit um 4 300 oder 3,6 Prozent erhöht.

Die Arbeitslosenquote – berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag
im Oktober unverändert bei 5,4 Prozent. Im Oktober 2024 betrug sie 5,3 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist jahreszeitlich bedingt den zweiten Monat
in Folge gesunken. Allerdings waren trotz des Rückgangs mehr Frauen und Männer
arbeitslos als in einem Oktober der vergangenen 18 Jahre“, sagt Heidrun Schulz,
Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Der Agentur für Arbeit und den Jobcentern wurden im letzten Monat etwas mehr
Stellen als im Vormonat gemeldet. Die Gesamtzahl der gemeldeten Stellen liegt in
diesem Jahr jedoch klar über dem Wert des Vorjahres.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als
Arbeitslose gezählt wurden, lag im Oktober bei 152 500 Personen. Das waren
100 oder 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich
arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer
Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 98 100 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit
arbeitslos gemeldet. Dies waren 3 800 oder 4,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
79 400 Personen konnten von Januar bis Oktober die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 4 200 oder 5,6 Prozent mehr als im
Vorjahr.

31 900 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 500 oder 1,5 Prozent weniger als im
September 2025. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 4 400 oder 12,2 Prozent
weniger Stellen im Bestand registriert. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit
(5 110), sowie im Handel (4 180), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 140), im Verarbeitenden Gewerbe (3 660) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (3 030), gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im August
2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 496 300 Beschäftigten 0,3
Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung
0,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 2 200 auf 130 700), das Sozialwesen (plus 2 700 auf 120 000
die öffentliche Verwaltung (plus 2 800 auf 108 800) sowie der Bereich Erziehung und
Unterricht (plus 1 600 auf 68 100).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5 500 auf
304 300) und dem Baugewerbe (minus 1 200 auf 96 500) erkennbar.

Kurzarbeit
Im Oktober gingen rund 70 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Diese Anzeigen bezogen
sich auf 1 700 Beschäftigte. Im September waren es 110 Anzeigen für 1 800 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht
es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei
Monaten kann festgestellt werden in welchem Umfang tatsächlich Kurzarbeit ausgeübt wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juli 2025 290 Betriebe
für 3 800 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt
im Beratungsjahr 2024/2025

  • 20 900 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen wurden
    gezählt
  • 23 700 Ausbildungsstellen waren gemeldet
  • Am Ende des Beratungsjahres waren 1 400 junge Frauen und Männer
    weiterhin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Im Berufsberatungsjahr 2024/2025, das den Zeitraum von Oktober 2024
bis September 2025 umfasst, nahmen 20 900 junge Frauen und Männer
anlässlich der Suche nach einer Ausbildungsstelle Kontakt zu den Beraterinnen und Berater der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter auf. Gegenüber dem Vorjahr waren dies 600 Bewerberinnen und Bewerber mehr
(plus 2,8 Prozent).
In diesem Zeitraum wurden 23 700 Ausbildungsstellen registriert, 800
oder 3,3 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Bis zum 30. September konnten rund 1 400 Jugendliche ihre Ausbildungsplatzsuche nicht erfolgreich abschließen. 2 600 Ausbildungsstellen waren
noch zu besetzen.
„Auch in diesem Ausbildungsjahr waren wieder mehr Berufsausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Der Trend weiterführende Schulen zu besuchen oder ein Studium aufzunehmen, setzt sich
ungebrochen fort. Zum Ende des Ausbildungsjahres warten noch 2 600
offene Ausbildungsstellen auf die passende Bewerberin bzw. den passen den Bewerber. Rein rechnerisch kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 52 unversorgte Bewerberinnen bzw. Bewerber. Den
noch Unentschlossenen bieten sich daher auch jetzt noch gute Möglichkeiten, einen Ausbildungsvertrag abzuschließen. Ich ermutige die jungen
Menschen ihre Chance zu nutzen und Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -Beratern aufzunehmen“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für

Ergebnisse im Beratungsjahr 2024/2025 im Einzelnen

1. Nachfrage nach Ausbildung
Von Oktober 2024 bis September 2025 haben rund 20 900 Jugendliche
bei den Agenturen für Arbeit oder einem der Jobcenter nach einer Ausbildungsstelle nachgefragt, 600 oder 2,8 Prozent mehr als im vorangegangenen Beratungsjahr.
Mehr junge Männer als Frauen suchten nach einem Ausbildungsplatz.
Der Anteil der jungen Männer betrug 61,4 Prozent. Insgesamt waren
12 800 Männer gemeldet und 8 100 Frauen. Unverändert wiesen die
Frauen höhere Schulabschlüsse nach. 29,0 Prozent der ausbildungssuchenden Frauen verfügten über die Fachhochschulreife oder das Abitur.
Bei den Männern waren es 22,5 Prozent. Einen Hauptschulabschluss hatten 35,8 Prozent der jungen Männer und 28,5 Prozent der Frauen.
Unverändert war die Nachfrage nach bestimmten Ausbildungsberufen
wieder sehr hoch. Bei 54,2 Prozent der weiblichen Ausbildungsplatzsuchenden standen die folgenden zehn Berufe im Vordergrund:

  • Kauffrau für Büromanagement
  • Medizinische Fachangestellte
  • Verkäuferin
  • Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Friseurin
  • Kauffrau im Einzelhandel
  • Verwaltungsfachangestellte – Kommunalverwaltung
  • Industriekauffrau
  • Tiermedizinische Fachangestellte
  • Bankkauffrau

Bei den jungen Männern waren die Berufswünsche breiter gestreut. Bei
42,2 Prozent der Bewerber standen die folgenden Berufe ganz oben auf
der Wunschliste

  • Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
  • Verkäufer
  • Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
  • Fachinformatiker – Systemintegration
  • Fachinformatiker – Anwendungsentwicklung
  • Kaufmann – Büromanagement
  • Elektroniker für Energie-/Gebäudetechnik
  • Fachlagerist
  • Tischler
  • Industriemechanike

Zum Ende des Beratungsjahres haben rund 9 000 der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber eine Ausbildungsstelle gefunden. Das waren
42,8 Prozent aller gemeldeten Personen. Für einen weiteren Schulbesuch, Studium oder Praktikum entschieden sich 14,8 Prozent der Jugendlichen. In Fördermaßnahmen wie zum Beispiel berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Einstiegsqualifizierung mündeten 2,8 Prozent ein. Andere Jugendliche haben beispielsweise eine Erwerbstätigkeit aufgenommen oder einen sozialen Dienst begonnen.
Ende September waren noch 1 400 Bewerberinnen und Bewerber „unversorgt“, das heißt sie hatten weder einen Ausbildungsplatz noch eine
sonstige Alternative

2. Das Angebot an Ausbildungsstellen
Im Beratungsjahr 2024/2025 wurden 23 700 Ausbildungsstellen gezählt.
Das waren 800 oder 3,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die meisten Ausbildungsstellen waren für folgende Berufe gemeldet

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (2 440)
  • Verkäufer/in (1 660)
  • Fachwirt/in – Handel (1 520)
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement (1 080)
  • Fachkraft – Lagerlogistik (660)
  • Industriekauffrau/-mann (600)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (500)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (500)
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik (490)
  • Industriemechaniker/in (480

Ende September waren noch 2 600 Ausbildungsstellen zu besetzen, 700
oder 21,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die meisten offenen Ausbildungsstellen gab es für folgende Berufe:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (270 offene Ausbildungsstellen)
  • Verkäufer/in (220 offene Ausbildungsstellen)
  • Fachwirt/in – Handel (160 offene Ausbildungsstellen)
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement (80 offene Ausbildungsstellen)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (70 offene Ausbildungsstellen)
  • Dachdecker/in (60 offene Ausbildungsstellen)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (60 offene Ausbildungsstellen)
  • Fachkraft – Lagerlogistik (60 offene Ausbildungsstellen)
  • Elektroniker/in Energie- /Gebäudetechnik (50 offene Ausbildungsstellen)
  • Fachwirt/in-Vertrieb Einzelhandel (50 offene Ausbildungsstellen)

3. Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter
Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt
40,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Gerne beraten die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Berufsberatung vor Ort. Jugendliche können unter der kostenfreien Rufnummer
0800 4 5555 00 Informationen einholen oder einen Termin vereinbaren.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern steht die kostenfreie Telefonnummer
0800 4 5555 20 zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland – Nr. 051/ 2025 – 30.10.2025