Weniger Umsätze in der Industrie – deutliche Rückgänge in der Chemie- und Pharmabranche

In den ersten zehn Monaten 2023 erzielten die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die nominalen Umsätze in der Industrie um 8,9 Prozent niedriger als von Januar bis Oktober 2022 – trotz des allgemein gestiegenen Preisniveaus (Deutschland: plus 2,1 Prozent).

In erster Linie ging diese Entwicklung auf die deutlichen Umsatzrückgänge in der chemischen (minus 23 Prozent) und pharmazeutischen Industrie (minus 48 Prozent) zurück. In sechs der zehn umsatzstärksten Branchen waren die Umsätze rückläufig. Höhere Umsätze erwirtschafteten der Maschinenbau sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen (plus 9,1 bzw. 9,6 Prozent). Die Nahrungs- und Futtermittelproduzenten sowie die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie verbuchte die größten Zuwächse (jeweils plus zehn Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,1 Prozent (Deutschland: plus 1,2 Prozent).

Der Gesamtumsatz der Industrie lag im Zeitraum von Januar bis Oktober 2023 bei 88,4 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland belief sich auf 48,9 Milliarden (minus 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Die inländischen Umsätze sanken um 9,7 Prozent. Die Exportquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze mit dem Ausland um 4,4 Prozent zu, die mit dem Inland sanken um 0,3 Prozent. Die bundesweite Exportquote lag bei 51,5 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte).

Beschäftigung im Plus

In den ersten zehn Monaten 2023 waren durchschnittlich 261.000 Arbeitskräfte in der rheinland-pfälzischen Industrie beschäftigt. Das waren rund 2.900 mehr als im Vergleichszeitraum 2022 (plus 1,1 Prozent). Fünf der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten eine höhere Beschäftigtenzahl. Die deutlichsten Zuwächse gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau (plus 4,9 bzw. plus 3,4 Prozent). Die Papier- und Pappehersteller reduzierten die Belegschaft um 5,5 Prozent.

Entwicklung im Oktober 2023

Im Oktober erzielten die Industriebetriebe 8,8 Milliarden Euro (minus 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). Die Inlandsnachfrage ging um sieben Prozent und die Auslandsnachfrage um 3,2 Prozent zurück. Deutschlandweit sank der Inlandsumsatz um 2,9 Prozent; der Auslandsumsatz stieg um plus 2,8 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten nahm um 0,4 Prozent auf 262.000 Personen zu (Deutschland: plus 0,8 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Den Bericht können Sie auch wie folgt einsehen: Weniger Umsätze in der Industrie – deutliche Rückgänge in der Chemie- und Pharmabranche . Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (rlp.de)

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz