Beitragsbild: VDMA / Bosch
Zahl der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz stagniert
Die Zahl der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz lag 2021 auf dem gleichen Niveau wie 2020. Das ergaben vorläufige Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“, dem das Statistische Landesamt in Bad Ems angehört. Demnach arbeiteten im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 2,02 Millionen Erwerbstätige. Im Jahr 2020 nahm die Erwerbstätigkeit insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie erstmals seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 ab, und zwar um 24.000 Personen bzw. 1,2 Prozent. Im Bundesdurchschnitt sowie in den westdeutschen Ländern ohne Berlin blieb die Beschäftigung 2021 ebenfalls unverändert.
Die Stagnation in Rheinland-Pfalz ist besonders auf einen Rückgang der Zahl der marginal Beschäftigten zurückzuführen. Diese Beschäftigungsgruppe hat in Rheinland-Pfalz einen überdurchschnittlichen Anteil an allen Erwerbstätigen. Während die Folgen der Corona-Pandemie für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte durch beschäftigungspolitische Maßnahmen wie die Ausweitung der Kurzarbeit eingedämmt werden konnten, sank die Zahl der marginal Beschäftigten deutlich. Auch bei den Selbstständigen setzte sich der Abwärtstrend weiter fort.
Wirtschaftsbereiche
Der Dienstleistungssektor verzeichnete einen minimalen Anstieg der Erwerbstätigkeit. Verglichen mit 2020 nahm die Zahl der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen um 800 Personen bzw. 0,1 Prozent auf 1,47 Millionen zu (Deutschland: +0,3 %). In den Teilbereichen verlief die Entwicklung allerdings sehr unterschiedlich. Im Teilbereich „Finanz-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen“ stieg die Erwerbstätigkeit um 5.000 Personen bzw. 1,8 Prozent (D: +0,4 %). Auch im Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit; private Haushalte“ gab es einen Zuwachs (+6.400 Personen bzw. +0,9 %; D: +1,4 %). Weitere deutliche Beschäftigungsverluste verzeichnete dagegen der Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe; Information und Kommunikation“. Hier arbeiteten 2021 rund 10.600 Personen bzw. 2,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor (D: -1,3 %).
Im Produzierenden Gewerbe erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen leicht. Im Jahr 2021 arbeiteten in diesem Wirtschaftsbereich knapp 513.000 Personen. Das sind etwa 800 Personen mehr als 2020 (+0,2 %, D: -0,6 %). Positive Impulse kamen aus dem Baugewerbe. Dort waren 1.500 Personen mehr beschäftigt als ein Jahr zuvor (+1,2 %, D: ebenfalls +1,2 %). Im Verarbeitenden Gewerbe schrumpfte die Zahl der Erwerbstätigen dagegen um 1.200 Personen bzw. 0,3 Prozent (D: -1,3 %). Dabei ist zu beachten, dass die im Vergleich zu Deutschland bessere Entwicklung im Wesentlichen auf die Umstrukturierung eines Unternehmens zurückzuführen ist, die zu einem Wechsel von Erwerbstätigen aus dem Dienstleistungsbereich in das Verarbeitende Gewerbe führte.
Für den Sektor Land- und Forstwirtschaft wurde im sechsten Jahr in Folge ein Beschäftigungsrückgang festgestellt. Die Zahl der Erwerbstätigen sank gegenüber dem Vorjahr um 1.600 Personen bzw. 4,1 Prozent (D: -3,8 %).
(Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz)