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Zölle bedrohen Wohlstand – auch in Rheinland-Pfalz
Angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf europäische Produkte warnt Karsten Tacke, Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), vor einer Eskalation im transatlantischen Handel und den Folgen für Rheinland-Pfalz:
„Die angekündigten Zölle sind ein beispielloser Angriff auf den freien Welthandel – mit spürbaren Folgen auch für Rheinland-Pfalz. Diese protektionistische Eskalation entbehrt jeder wirtschaftlichen Vernunft. Zölle schaden langfristig beiden Seiten – sie gefährden Wohlstand, Innovationen und Arbeitsplätze dies- und jenseits des Atlantiks.
Rheinland-Pfalz ist als exportstarkes Industrieland besonders betroffen: Laut Statistischem Landesamt wurden 2023 Waren im Wert von 6,1 Milliarden Euro in die USA exportiert – das entspricht rund 11 Prozent aller rheinland-pfälzischen Ausfuhren. Dabei betrifft insbesondere um Schlüsselbranchen wie Maschinenbau (1,7 Mrd. €), Pharma (1,2 Mrd. €) und Chemie (700 Mio. €). Diese Zahlen zeigen: Die Zölle aus Washington sind kein abstraktes Szenario – sie treffen unsere Unternehmen direkt, vor allem in den industriellen Kernbranchen. Und am Ende zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher auf beiden Seiten die Zeche.
Gleichzeitig zeigt sich, wie sehr politische Versäumnisse der Vergangenheit die aktuelle Lage verschärfen: Die Wirtschaftspolitik der alten Bundesregierung fällt uns jetzt auf die Füße. Während andere Staaten ihre Industrie gezielt entlasten und stärken, bremsen uns hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und eine investitionsfeindliche Steuerpolitik. Unsere Industrie verliert an Rückhalt – im Inland und international. Auch in Rheinland-Pfalz braucht es daher jetzt gezielte Entlastungen für die Wirtschaft – nicht zusätzliche Belastungen wie durch das Landesklimaschutzgesetz, das in seiner aktuellen Form Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze massiv gefährdet und zur Unzeit kommt.
Die LVU unterstützt die Linie der Europäischen Kommission, in Kenntnis der eigenen Stärken verhandlungsbereit zu bleiben – aber auch klar und konsequent zu reagieren:
Europa darf sich nicht zum Spielball geopolitischer Interessen machen lassen. Jetzt ist strategische Handlungsfähigkeit gefragt – innerhalb der EU und im Schulterschluss mit starken internationalen Partnern.“